Unterschied schulische und anthroposophische Heilpädagogik
Der Unterschied, der die schulische und anthroposophische Heilpädagogik voneinander trennt, beschäftigt viele Menschen, die ihre berufliche Zukunft im heilpädagogischen Bereich sehen.
Darüber hinaus ist das Interesse ebenfalls bei all denjenigen groß, die einen Angehörigen haben, der in einer heilpädagogischen Einrichtung betreut wird.
In diesem Zusammenhang sind die unterschiedlichen Ausrungen der Heilpädagogik durchaus von Relevanz, so dass eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema angebracht sein kann.
Die schulische Heilpädagogik
Darüber hinaus spielen auch Schüler mit Behinderungen eine große Rolle, weil schulische Heilpädagogen den jeweils bestehenden Förderbedarf durch individuelle Konzepte und Angebote abdecken sollen.
Die schulische Heilpädagogik kann durchaus als Erweiterung der klassischen Lehrtätigkeit betrachtet werden, so dass ein entsprechendes Studium eine interessante Weiterbildung für Lehrer darstellt, die besser auf Schüler mit Behinderungen oder auch Schulschwierigkeiten eingehen können möchten.
Neben dem eigentlichen Unterricht gehören somit auch die Förderung und Begleitung der Schüler zu den Aufgaben eines schulischen Heilpädagogen.
Die anthroposophische Heilpädagogik
Die anthroposophische Heilpädagogik orientiert sich an dieser Sichtweise und betrachtet Behinderungen, Störungen, Beeinträchtigungen sowie Auffälligkeiten als besonders stark in Erscheinung tretende Tendenzen des Klienten. Diese Tendenzen können auf sozialer, geistiger oder auch körperlicher Ebene angesiedelt sein.
Anthroposophische Heilpädagogen versuchen sich somit in einer anderen Sichtweise auf bestimmte Phänomene und wollen den Klienten in seiner Gesamtheit erfassen. Im Rahmen der betreffenden Therapie spielt die Kunst eine wichtige Rolle, da sie in der Anthroposophie durch Farben, Töne und Formen das angenommene Ungleichgewicht verkörpert.
Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung sollen über handwerkliche oder künstlerische Tätigkeiten einen Zugang zu Aspekten ihrer eigenen Persönlichkeit erhalten, die weniger stark ausgeprägt sind.
Die anthroposophische Heilpädagogik im schulischen Bereich
Bei der näheren Betrachtung der gesamten Thematik zeigt sich immer wieder, dass sich die schulische und anthroposophische Heilpädagogik keineswegs gegenseitig ausschließen. Durch die unterschiedlichen Ansätze bietet es sich vielmehr an, beide heilpädagogischen Konzepte miteinander zu kombinieren.
Integrative Konzepte verdeutlichen dies und erlauben in der schulischen Praxis eine anthroposophische Betrachtung der Schüler. Die Waldorfpädagogik ist ein Beispiel dafür und setzt die Ansätze der von Rudolf Steiner entwickelten Anthroposophie in der Schule um.
Die Heilpädagogik in der Schweiz und in Österreich
Im Gegensatz dazu wird die Heilpädagogik in der Schweiz sowie in Österreich als Bezeichnung für eine Pädagogik genutzt, die mit schwierigen Entwicklungsprozessen einhergeht.
Wenn es in der Schweiz um die Heilpädagogik geht, sind somit gleichermaßen schulische und außerschulische Bereiche gemeint. Es existieren allerdings Studiengänge, die sich auf die schulische Heilpädagogik konzentrieren und sich somit den heilpädagogischen Herausforderungen im schulischen Alltag widmen.
Dabei ist ein interdisziplinärer und ganzheitlicher Ansatz die Regel, denn die Psychologie, soziale Arbeit, Ergotherapie, Medizin und Physiotherapie werden gleichermaßen einbezogen.